Artikelkombination: Hintergrund, The Intercept_, Factcheck

Faktencheck und „Factchecking“

„Faktencheck“: Von der kritischen Prüfung von Informationen zum US Disinformation Governance Board, zum European Digital Media Observatory und zur Gegneranalyse.

Oder von der Aufklärung zur Gegenaufklärung, die sich 1972 so verstand: „Das wichtigste Element unserer ideologiepolitischen Situation ist die Entfaltung einer Kultur der Gegenaufklärung. Universitäten und Redaktionsstuben wurden zu Zentren politischer Heilsgewissheit, wirklichkeitsüberlegener Besserwisserei, penetrantem Moralismus und eifernder Intoleranz.“ 1. Dieses Urteil kennzeichnet das institutionalisierte „Factchecking“ weitergedacht gut.

Vom Faktencheck zum „Factchecking“

Während die ursprüngliche Idee des Faktenchecks Verifikation und Ergänzung (nicht veröffentlichter) Informationen in den staatlichen und privaten Medien war, hat das Hijacking des Begriffes und seine Umwandlung in „Factchecking“ mit einem sauberen Faktencheck meist wenig zu tun. Es geht vorzugsweise darum, Veröffentlichungen und die dafür  verantwortlichen meist „alternativen“ Medien in Misskredit zu bringen. Beliebte Totschlagwerkzeuge sind Verdächtigungen wie „Desinformation“, „Verschwörungstheoretiker“, „Querdenker“ oder gar „Antisemit“ oder allgemeiner unterstellte „Gegnerschaft der liberalen Demokratie“ und „Nähe zu rechten Gruppierungen“.

Beispielhaft für Deutschland steht das Vorgehen der – staatlich finanzierten –Stiftung „Zentrum liberale Moderne“ mit deren Portal „Gegneranalyse“ bei der „Analyse“ der Veröffentlichungen der Nachdenkseiten. 2

Interessant ist natürlich, bei welchen Themen oder bei welcher Art von unabhängiger Berichterstattung die „Faktenchecker“, staatlich oder von EU oder das U.S. Department of Homeland Security finanziert, besonders aktiv werden.

Dies sind allgemein „Systemopposition“, will heißen permanent unabhängige kritische Berichterstattung insbesondere mit Bezug auf die Berichterstattung der Massenmedien und aktuell bei differenzierten und kritischen Beiträgen zu den Themen Corona, Ukrainekrieg, Sanktionen gegen Russland und Aufrüstung, Verhältnis zu China und Russland sowie Kritik an der unbedingten Gefolgschaft zu den USA.

Vorsicht, Falle!

Keinesfalls sollten sich die unabhängigen Medien beim Faktencheck in einen Grabenkampf mit den institutionalisierten und finanziell gut ausgestatteten „Factcheckern“ verwickeln lassen. Das kostet Zeit, Nerven, vielleicht sogar Geld bei gerichtlichen Auseinandersetzungen. Besser die Ressourcen in die Kernaufgabe investieren – eigene Analysen zu Themen, die von den Massenmedien ignoriert werden und Faktenchecks, wo unsauber und unvollständig berichtet wird.

Auf lange Sicht kann nur in die eigene Qualität investiert werden, nur damit können Leser (und Dauerspender) überzeugt werden.
Disrupt The Cognitive Infrastructure! 3

Autor: fcadmin
Quelle: Factcheck

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Gegenaufkl%C3%A4rung
2. https://www.nachdenkseiten.de/?p=85379
3 https://caitlinjohnstone.com/2022/11/01/disrupt-the-cognitive-infrastructure/

Artikel zu deutschen, EU- und US-Factcheckern
1. Der „Hintergrund“ zu deutschen und europäischen „Factcheckern“

Neues Faktencheck-Netzwerk – Wer die Fakten checkt, bestimmt die Wahrheit.

Am 1. November startet eine neue Allianz zwischen deutschsprachigen Nachrichtenagenturen und Correctiv, dem bekanntesten Portal vermeintlicher Faktenchecker. Die EU-Kommission fördert diese Allianz, die mit dem Anspruch antritt, Desinformation zu bekämpfen. Aber welche Fakten sind es, um die es da geht? Was haben die Faktenchecker in den vergangenen Jahren gemacht, was machen sie aktuell und was nicht? Die Hintergrund-Medienrundschau vom 28. Oktober 2022.

Zum Originalartikel

Autor: Redaktion
Quelle: Hintergrund

2. „The Intercept_“ zum „Factchecking“ des Department of Homeland Security

The Department of Homeland Security is quietly broadening its efforts to curb speech it considers dangerous, an investigation by The Intercept has found. Years of internal DHS memos, emails, and documents — obtained via leaks and an ongoing lawsuit, as well as public documents — illustrate an expansive effort by the agency to influence tech platforms.

Zum Originalartikel

Autoren: Ken Klippenstein, Lee Fang
Quelle: The Intercept_