Wer hat Grund zur Freude über den Ukrainekrieg? Die Bevölkerung der Ukraine? Nein. Das russische Volk? Nein. Die Bürger Deutschlands? Hohe Energiekosten, hohe Inflation. Die US-Bürger? Nein.
Aktienkurse
Der globale MSCI World Aktienindex der die Kursentwicklung von rund 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet und damit für die Bewertung der Weltkonjunktur verwendet wird, ist im letzten Jahr um 4% gesunken. Der Weltwirtschaft insgesamt hat der Krieg in der Ukraine geschadet.
Aber das gilt nicht für jede Branche und natürlich erst recht nicht für die Rüstungsindustrie.
Die drei größten Rüstungsfirmen der USA vermelden bezüglich des Wertes ihrer Aktienkurse folgende Zuwächse für das letzte Jahr:
- Raytheon Technologies + 14,8%
- Northrop Grumman +18,3%
- Lockheed Martin + 20,3%1
Zufällig sponserten diese drei Rüstungskonzerne den Empfang der ukrainischen Botschaft in Washington D.C. anlässlich des 31. Jahrestages der Ukrainischen Streitkräfte am 8. Dezember 2022.2
Auch für deutsche Rüstungsfirmen gibt es – für den gleichen Vergleichszeitraum – offensichtlich Grund zur Freude
- Rheinmetall + 129%
Der große Unterschied zu den amerikanische Zuwächsen ergibt sich aus der Tatsache, dass die US-Kriegsmaschine schon vor dem Februar 2022 hochtourig lief, wohingegen die deutsche mit dem 100 Milliarden Rüstungspaket einen Kickstart hinlegte.
Eine Personalie
Der aktuelle US-„Verteidigungs“minister Lloyd Austin war bis zu seiner Vereidigung Mitglied des Boards of Directors von Raytheon Technologies und hat seit seiner Ernennung zum Secretary of Defence von Januar bis April 2021 Aufträge im Wert von über 2,36 Milliarden Dollar genau dorthin vergeben.3
1 https://www.finanzen.net
2 https://twitter.com/FWarweg/status/1614934405025234945
3 https://covertactionmagazine.com/2021/04/19/defense-secretary-lloyd-austin-former-member-of-raytheon-board-of-directors-has-awarded-over-2-36-billion-in-contracts-to-raytheon-since-his-confirmation-in-january/